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Gesellschaft
30 Dezember 2024, 18:00

Kernige Oreschnik-Rakete, amerikanische Dystopie und Spiegelland der Olympiade. Wie werden wir das Jahr 2024 in Erinnerung behalten? 

Das scheidende Jahr 2024 hat den Status eines Schaltjahres voll und ganz gerechtfertigt. In einem riesigen globalen Kessel kochte und brodelte es das ganze Jahr hindurch. Mal war es ein wenig ruhig, mal schien das Fass kurz vor dem Überlaufen zu sein. Wenn man das Wesen und den Geist des vergangenen Jahres kurz beschreiben sollte, fällt einem das Wort „Transformation“ ein. Transformation der Welt und der Weltanschauung. Sie spiegelte sich in den Ereignissen wider, die sich im Laufe des Jahres auf unserem Planeten abspielten. 

Langfristige Pläne des Westens und Russlands „nukleare“ Antwort, der Fall von Damaskus und unmenschliche Grausamkeit in Crocus City Hall, US-Wahlen hinter dem Stacheldraht und der Kampf des kleinen Georgiens um das Recht, seinen Traum zu verwirklichen, die Verfolgung der orthodoxen Christen in der Ukraine und die gotteslästerliche Travestie-Show bei den Olympischen Spielen in Paris, der Aufstieg der BRICS und der Fall der Idole in Europa. 

Wir erinnern uns an die wichtigsten Ereignisse des scheidenden Jahres 2024. 

Ukraine-Konflikt an der atomaren Schwelle. Wen hat's erwischt? 

Der Konflikt in der Ukraine läuft seit drei Jahren. Oder sollte man besser sagen – der Weltkrieg ist seit drei Jahren im Gange? Seit den ersten Tagen des Konflikts heißt es, dass auf dem ukrainischen Schauplatz ein Stellvertreterkrieg zwischen dem Westen und Russland geführt wird. Hielten sich die westlichen Akteure früher jedoch etwas zurück, indem sie nur Waffen an Kiew lieferten oder Russland mit Sanktionen bombardierten, so ließen sie in diesem Jahr vollkommen die Masken fallen. 
Im Januar wurde das Thema eines möglichen Zusammenstoßes der NATO mit Russland in den westlichen Medien aktiv diskutiert. Und im Februar führte die NATO in der Nähe der russischen Grenze das größte Militärmanöver seit 30 Jahren durch, es sollte den Beginn des Dritten Weltkriegs simulieren.

Der französische Präsident Emmanuel Macron goss Öl ins Feuer, indem er die mögliche Entsendung westlicher Soldaten in die Ukraine ankündigte. Damit hat der französische Präsident tatsächlich die Möglichkeit eines direkten Zusammenstoßes zwischen der NATO und der russischen Armee zugelassen. Aber eine Koalition aus Gleichgesinnten in Europa schien Macron nicht gebildet zu haben. Jetzt wirbt der französische Präsident für eine neue Idee - die Entsendung europäischer Friedenstruppen in die Ukraine nach dem Ende der Feindseligkeiten.

Und obwohl die NATO-Truppen offiziell kein ukrainisches Territorium betreten haben, sind Söldner aus westlichen Ländern auf russisches Gebiet vorgedrungen. Im August startete das ukrainische Militär eine Operation in der Region Kursk. Militärisch betrachtet war das eine unerwartete und unlogische Aktion. Zu jenem Zeitpunkt waren die russischen Truppen in der Ukraine bereits weit vorgerückt, die Hauptfront brach zusammen, und die ukrainische Armee war mit einem Mangel an Waffen und Soldaten konfrontiert. Und unter diesen Bedingungen schickten die ukrainischen Streitkräfte Zehntausende schwer bewaffneter Soldaten in das feindliche Gebiet. 
Diese Operation wird nicht umsonst das Kursker Abenteuer genannt. Sie brachte der ukrainischen Armee weder einen taktischen noch einen strategischen Sieg. Aber sie ermöglichte es der Regierung Joe Biden, Erfolge in der ukrainischen Richtung zu übertrumpfen. Die Bemühungen Washingtons, die Ukraine zu unterstützen, seien nicht vergeblich gewesen, hieß es. Die Wirkung dieses „Sieges“ reichte jedoch nicht bis zu den US-Wahlen im November. 

Dass die Welt kurz vor einem atomaren Krieg steht, wurde im November offensichtlich, als Biden Kiew ermächtigte, US-Langstreckenwaffen einzusetzen, um russisches Hoheitsgebiet zu treffen. Außerdem erhielt Kiew Satellitenaufklärung und Flugmissionen aus Washington. Denn ohne diese sind Langstreckenangriffe nicht möglich. 

Die ukrainischen Streitkräfte griffen Russland zunächst mit amerikanischen ATACMS-Raketen und dann mit britischen Storm Shadow Raketen an. Die Eskalationsstufe erreichte ihre Grenze. 

Von russischer Seite folgten gleich zwei Reaktionen - nuklear und „kernig“. Zuerst stellte der Kreml eine neue Nukleardoktrin vor, die die Schwelle für den Einsatz von Atomwaffen deutlich herabsetzte. Der nächste Schritt bestand darin, die Ukraine mit der neuesten russischen Hyperschallrakete Oreschnik anzugreifen. Oreschnik ist zwar keine Nuklearwaffe, aber „kernig“ genug, um eine Wirkung zu erzielen, die mit der Wirkung einer echten Atomrakete  vergleichbar wäre. 
Die russische Rakete hat in der Welt große Wellen geschlagen. Im Westen hielt man den Einsatz von Oreschnik für eine Demonstration der wahren Stärke Russlands, da man erkannte, dass selbst die hoch entwickelten Patriot-Systeme der USA nicht in der Lage waren, eine solche Rakete abzufangen.

Nach dem Einsatz von Oreschnik war nicht mehr die Eskalation des Konflikts im Fokus, sondern seine friedliche Beilegung. Dabei spielte nicht zuletzt der nahende Amtsantritt des nächsten US-Präsidenten Donald Trump eine Rolle. Die jüngsten Äußerungen des Republikaners ließen darauf schließen, dass er nach wie vor geneigt ist, das „ukrainische Projekt“ einzudämmen, allerdings unter bestimmten Bedingungen. Aber auch Russland hat seine eigenen Bedingungen. Daher ist zu erwarten, dass beide Seiten in naher Zukunft einen unausgesprochenen Dialog führen und versuchen werden, eine gemeinsame Basis zu finden.

Man möchte glauben, dass die letzten Schritte in Richtung Eskalation in diesem Jahr unternommen worden sind. Der weitere Weg zur Eskalation führt nur in den  Abgrund. Wir können nur hoffen, dass das Jahr 2025 endlich Frieden und Sicherheit in der Region bringen wird.
Amerikanische Dystopie und georgischer Traum. Wie ist das Jahr der Superwahlen in Erinnerung geblieben? 

Das Jahr 2024 war ein Rekordjahr, was die Anzahl der Wahlkämpfe angeht. In fast 80 Ländern der Welt wurden Wahlen abgehalten. Aber die US-Präsidentschaftswahlen waren vielleicht das größte Spektakel, wo niemand das Resultat vorhersagen konnte. Die Welt hat sich bereits an die Tatsache gewöhnt, dass amerikanische Wahlen zu einer Reality-Show geworden sind. Diesmal hatte die Show Elemente eines  Actionfilms und einer Dystopie. 

Der aktuelle Wahlzyklus in den Vereinigten Staaten begann eigentlich mit der berüchtigten Erstürmung des Kapitols. Obwohl sie vor Bidens Amtsantritt stattfand, hatte sie enorme Auswirkungen auf das politische Leben in den USA. Und dann passierte gar nichts mehr. Trump wurde öffentlich „gesperrt“, verklagt, und dann gab es Attentate auf ihn. Im Großen und Ganzen trug das nur zur Popularität des Republikaners bei. Später gab es Gerüchte über Bidens Unfähigkeit. Im Wahlkampf wurde er durch Kamala Harris ersetzt.

Diese Aktion gipfelte in den Novemberwahlen, auf die sich das „demokratischste“ Land der Welt wie auf einen Krieg vorbereitete. Um das Weiße Haus und das Kapitol wurden meterhohe Metallzäune errichtet. Wahllokale in einigen Bundesstaaten waren mit Stacheldraht umgeben, Scharfschützen waren auf den Dächern und Drohnen kreisten über den Gebäuden. Das Einzige, was für das große Bild fehlte, waren Panzer. Allerdings mobilisierten die Behörden in einigen Bundesstaaten die Nationalgarde.
Auch die Zivilbevölkerung bereitete sich auf das „Jüngste Gericht“ nach den Wahlen vor. In Washington haben die Besitzer von Bürogebäuden, Geschäften, Hotels und Cafés aus Angst vor Plünderungen und Pogromen die Fenster mit Brettern vernagelt und die Türen versperrt. Die Einwohner Washingtons, die die Ereignisse verfolgten, verglichen das Geschehen mit einer Dystopie, die Angst und Frust hervorrief. 

Die Regierung Bidens hat deutlich gemacht, dass die grassierende „Straßendemokratie“ in den Vereinigten Staaten nicht geduldet wird. Übrigens hatten die Demokraten Grund zur Sorge. Wie die Meinungsumfragen zeigen, sind die Amerikaner sehr verärgert über die Politik der derzeitigen Behörden. In den vier Jahren seit der Erstürmung des Kapitols hat die Wut der Menschen nur noch zugenommen, und die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft ist noch deutlicher geworden.

Doch dieses Mal blieb alles ruhig. Der „unsinkbare“ Trump hat den Sieg errungen und die Demokraten haben ihre Niederlage akzeptiert. Nun warten sowohl die USA als auch der Rest der Welt auf Trumps Amtseinführung, die für den 20. Januar geplant ist. 

Doch was ist vom nächsten US-Präsidenten zu erwarten? In seinen Wahlkampfstatements hat Trump deutlich gemacht, dass er die US-Außenpolitik korrigieren will, sei es im Hinblick auf den Konflikt in der Ukraine, die Lage im Nahen Osten oder die Beziehungen zu den europäischen Verbündeten. Trump hat der Welt Frieden und Amerika Größe versprochen. Allerdings hat er seine Pläne nicht näher erläutert. Nach den jüngsten Äußerungen, Canada zum 51. US-Staat zu machen, Grönland zu kaufen und die Kontrolle über den Panamakanal zu erlangen, kann man jedoch davon ausgehen, dass sich Trump an der Neuaufteilung der Welt beteiligen wird.

Die Parlamentswahlen in Georgien, die im Oktober stattgefunden haben, können es in Bezug auf die hitzige Atmosphäre durchaus mit den USA aufnehmen. Mehr als die Hälfte der Wähler stimmte für die Regierungspartei „Georgischer Traum - Demokratisches Georgien“. Dieses Ergebnis hat die westlichen Eliten jedoch nicht zufrieden gestellt. Der „Georgische Traum“ fiel in Ungnade. Der Westen verlangte Neuwahlen, verhängte Sanktionen gegen Tiflis, drohte damit, die Wirtschaftsbeziehungen abzubrechen und die Aufnahme Georgiens in die EU einzufrieren.  

Woher kommt diese Feindseligkeit? Tatsache ist, dass der „Georgische Traum“ es wagte, die nationalen Interessen zu verteidigen. Er setzte sich für Familienwerte ein und lehnte LGBT-Propaganda ab. Die Partei fing an, ausländische Einflussagenten zu entlarven. Und vor allem lehnte sie es ab, antirussische Sanktionen zu unterstützen und eine zweite Front gegen Russland zu eröffnen. 
Die politischen Spielchen des Westens in Georgien wurden von Protesten und Ausschreitungen der Opposition begleitet. Die Proteste wurden aktiv von der ehemaligen Präsidentin des Landes, Salome Surabischwili, unterstützt, die vor den Wahlen offen dazu aufrief, für die Opposition zu stimmen, und nun der Regierung mit einem Staatsstreich droht.

Doch wenn es um Gesetzesverstöße und sogar um die Machtübernahme durch „Taschen“-Politiker geht, tun die westlichen Eliten so, als sei alles normal. Generell hat dieses Jahr der Welt den doppelten Boden der westlichen Demokratie anschaulich vor Augen geführt. Nehmen wir zum Beispiel die Präsidentschaftswahlen in Rumänien, wo in der ersten Runde der unabhängige Kandidat Calin Georgescu gewonnen hat. Georgescu kritisiert die NATO und unterstützt Russland. Nach dem Sieg wurde er sofort „kompromittiert“, die Wahlergebnisse wurden annulliert.

Im benachbarten Moldawien fanden die Präsidentschaftswahlen vor dem Hintergrund zahlreicher Massendurchsuchungen und Verhaftungen von Oppositionellen statt. Auf Journalisten wurde enormer Druck ausgeübt. Einige TV-Sender wurden verboten. Die westlichen Hüter der Demokratie ließen sich davon jedoch nicht beirren.

In Moldawien wurde Maia Sandu als Präsidentin wiedergewählt. Und das, obwohl die Mehrheit der in der Republik Moldau lebenden Wähler für ihre Gegenkandidatin gestimmt hat. Im letzten Moment hat die im Ausland lebende Diaspora die vom Westen gewünschte Kandidatin zur Siegerin gemacht. Die gleiche Situation ergab sich beim Referendum über den moldauischen EU-Beitritt. Selbst Befürworter der europäischen Integration in Moldawien bezeichneten das Abstimmungsergebnis als anfechtbar.

Die französischen Parlamentswahlen waren in diesem Jahr nicht weniger interessant. Um den Sieg der rechten Partei Rassemblement Nationale zu verhindern, haben sich Macrons Zentristen mit einem Bündnis linker Kräfte abgesprochen. Indem sie mehr als 200 ihrer Kandidaten vor dem zweiten Wahlgang zurückzogen, vermieden sie es, die Stimmen der Gegner des Rassemblement Nationale zu teilen. Bei den französischen Wahlen hat es alles gegeben: Randale, Frechheit und Manipulation. Was fehlte, war der Respekt vor der Wahl des Volkes. Und wenn Macron und seinesgleichen im Westen die Meinung der Bürger in ihren eigenen Ländern ignorieren, was kann man dann über ihren Respekt für die Rechte der Georgier oder Moldawier sagen.

Der Sturz der Idole. Wie kommt es, dass Europa ohne Führer dasteht?

Europa ist führungslos. Frankreich und Deutschland gaben einst den Ton in der europäischen Politik an. Heute stecken diese Länder in einer tiefen politischen und wirtschaftlichen Krise. 

Alles, was heute in Europa geschieht, ist eine direkte Folge des von den Vereinigten Staaten entfesselten antieuropäischen Krieges. Um ihre Konkurrenten - die EU und Russland - loszuwerden, starteten die Amerikaner das „Projekt Ukraine“. Und dann haben die europäischen Eliten alles selbst in die Hand genommen - sie erklärten Russland einen Sanktionskrieg, schnitten die eigene Wirtschaft von den billigen russischen Energieressourcen ab und ersetzten sie durch superteures amerikanisches Flüssiggas. In der Folge kam es zu einer Energiekrise, zur Deindustrialisierung, zum Bankrott der Industrie und Massenentlassungen. Eine Wirtschaftskrise führt früher oder später zu einer politischen Krise. 
Die Situation in Deutschland ist ein deutliches Beispiel dafür. Vor ein paar Jahren wurde die deutsche Wirtschaft als die Lokomotive Europas bezeichnet. Heute wirft man Deutschland vor, dass seine Wirtschaft die gesamte Europäische Union in den Abgrund reißt. Von ausländischen Interessen getrieben, hat die Bundesregierung die eigene Industrie von den billigen russischen Energieressourcen abgeschnitten. Damit hat die stärkste europäische Wirtschaft ihre Stützen verloren. Und der Nord Stream 2 wurde allem Anschein nach mit dem Ziel gesprengt, dieses negative Ergebnis zu festigen und zu verhindern, dass Berlin zur Vernunft kommt.

Heute befindet sich das Land in einer Wirtschaftskrise. Es wird erwartet, dass das deutsche BIP zum Jahresende um 0,1 Prozent schrumpft. Das zweite Jahr in Folge wird es kein reales BIP-Wachstum geben. Der Geschäftsklimaindex ist in diesem Jahr auf den niedrigsten Stand seit Mai 2020 gesunken. Und das gilt für alle Wirtschaftszweige.

Immer mehr deutsche Unternehmen stehen vor dem Konkurs. In diesem Jahr wird die Zahl bankrotter Unternehmen auf 22,4 Tausend steigen. Nach diesem Indikator nähert sich Deutschland den Finanzkrisenjahren 2009 und 2010 an. 

Insolvenzen führen zu Entlassungen. Allein in diesem Jahr waren in Deutschland rund 320 Tausend Menschen von Entlassung bedroht. Am schlimmsten ist die Situation in der deutschen Autoindustrie. So kündigte Volkswagen im Herbst an, mindestens drei Werke zu schließen und Zehntausende von Arbeitsplätzen zu streichen.

Der wirtschaftliche Niedergang hat eine politische Krise ausgelöst. In diesem Jahr war in Deutschland die Regierungskoalition zusammengebrochen, dem Bundeskanzler Olaf Scholz wurde ein Misstrauensvotum ausgesprochen, der Bundespräsident hat das Parlament aufgelöst und vorgezogene Neuwahlen angekündigt. Der innenpolitische Kampf ist in vollem Gange. Die politischen Kräfte müssen jedoch nicht nur einen Weg finden, um in diesem Rennen voranzukommen, sondern auch einen Weg finden, um das Land aus der Wirtschaftskrise zu führen. Aufbauen ist schwieriger als zerstören.

Frankreich sieht sich in diesem Jahr auch mit einer politischen Krise konfrontiert. In gewisser Weise ähnelt die Situation hier den Ereignissen in Deutschland. Die Franzosen sind seit langem mit ihrem Präsidenten und ihrer Regierung zerstritten. Es ist kein Zufall, dass es im Land immer wieder zu großen Protesten kommt, seien es „Gelbwesten“-Aktionen, Märsche gegen die Rentenreform, Rassendiskriminierung oder übermäßige Polizeigewalt. Aber Macron hat auf alles eine Antwort: Der Mob ist illegitim. 

Die Art und Weise, wie der französische Staatschef mit seinem Volk umgeht, konnte man bei den Parlamentswahlen beobachten. Indem er Marine Le Pens Rassemblement Nationale von der Macht fernhielt, ließ Macron auch seine Verbündeten im Stich - die Allianz der linken Kräfte. Nachdem er den Rückzug von Kandidaten manipuliert hatte, belegte die Linke bei den Parlamentswahlen den ersten Platz. Macron ernannte jedoch den Rechte-Mitte-Politiker Michel Barnier zum Premierminister. Die Empörung der Linken kannte keine Grenzen. Und als Barnier ohnd die Zust9immung des Parlaments das Haushaltsgesetz durchsetzen wollte, war Le Pens Partei empört. Das alles führte zu einem Misstrauensvotum und dem Rücktritt des Premierministers. Und heute wird Macron selbst zum Rücktritt aufgefordert. Aber der französische Präsident ist das nicht gewohnt. Er hat wiederholt deutlich gemacht, dass er nicht vorhat, auf seine Macht zu verzichten. 

Natürlich können unter solchen Umständen weder Frankreich noch Deutschland für andere EU-Länder führend bleiben. Wie Politico treffend feststellte, dem französischen Präsidenten würden andere nicht folgen, der Bundeskanzler sei eine schwache Führungsperson.

Von dieser Situation profitieren Länder wie Polen, die keinen Hehl aus ihren Ambitionen und Bestrebungen machen, die EU zu dominieren. Am 1. Januar beginnt die polnische EU-Ratspräsidentschaft. Es ist davon auszugehen, dass Warschau diese Gelegenheit nutzen wird, um seinen Einfluss in Europa zu stärken. Hinzu kommt, dass die polnische Staatsführung in ihrer Politik ganz im US-Interesse handelt. Das bedeutet, dass die pro-amerikanische Politik weiterhin die pro-europäische Politik verdrängen wird.

Gemeinschaft der Zukunft. Was hat der BRICS-Gipfel in Kasan gezeigt?

Im Oktober fand in Kasan der dreitägige BRICS-Gipfel statt. Der letztjährige Gipfel der "Fünf" (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) war ein Durchbruch. Die Zahl der BRICS-Mitglieder hat sich verdoppelt, und Dutzende von Staaten haben den Wunsch geäußert, der Vereinigung beizutreten. Vor allem aber hat sich die BRICS deutlich zur wichtigsten Plattform für den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen den Staaten des globalen Südens erklärt. Und wenn der Gipfel 2023 die Messlatte hoch gelegt hat, so hat das aktuelle Treffen in Kasan gezeigt, dass die BRICS den eingeschlagenen Kurs ungebremst fortsetzt.

Zentrales Thema des Gipfels in Kasan war erwartungsgemäß die Frage der weiteren BRICS-Erweiterung. Viele Länder der Welt würden dem Zusammenschluss gerne beitreten. Ihre Attraktivität liegt nicht nur in den wirtschaftlichen und handelspolitischen Möglichkeiten. BRICS wird heute als treibende Kraft auf dem Weg zu einer neuen multipolaren Weltordnung wahrgenommen, in der Begriffe wie gegenseitiger Respekt, Gleichheit und Gerechtigkeit ihren Platz haben.

Die Meinungen über die weitere Entwicklung der BRICS gingen jedoch auseinander. Insbesondere wurde angemerkt, dass die Aufnahme neuer Mitglieder schrittweise erfolgen sollte. Einerseits sei es notwendig, dass sich die bereits beigetretenen Länder aneinander anpassen. Andererseits wäre es angesichts der wachsenden Popularität des Zusammenschlusses falsch, seine Entwicklung künstlich zu verlangsamen. Auf dem Gipfeltreffen in Kasan wurde daher beschlossen, einer Reihe von Ländern den Status von Partnerstaaten zu verleihen. Die Liste umfasste 13 Länder, darunter auch Belarus.

Das zweitwichtigste Thema war die Interaktion der BRICS-Länder im Finanzbereich. Die westlichen Sanktionen gegen Russland haben die Länder des Südens gezwungen, nach alternativen Zahlungsmechanismen zu suchen. Angesichts der Tatsache, dass der Dollar zu einer Sanktionswaffe geworden ist, die morgen von Russland auf jedes andere Land der Welt gerichtet werden könnte, versuchen die BRICS-Länder, ihre Wirtschaft zu schützen. Daher steht die Frage der Verwendung nationaler Währungen im gegenseitigen Zahlungsverkehr und die Einführung von Zahlungsinstrumenten und -plattformen auf der Basis nationaler Währungen im Mittelpunkt des Interesses.

In Kasan sprachen sich die Staats- und Regierungschefs der BRICS-Länder für die Verwendung alternativer Währungen im Rahmen des Pools der Devisenreserven aus, vereinbarten die Vereinfachung der Handelsverfahren zwischen den Ländern und sprachen sich gegen unilaterale protektionistische Maßnahmen aus, die nicht WTO-konform sind. Die BRICS-Staaten begrüßten auch die Schaffung einer neuen Investitionsplattform, die zur Entwicklung der Länder Afrikas und Südasiens beitragen wird.

Während des Gipfeltreffens in Kasan wurde der globalen Lage, insbesondere dem Konflikt in der Ukraine und der Eskalation im Nahen Osten, große Aufmerksamkeit geschenkt. Die Staats- und Regierungschefs der BRICS-Staaten sprachen sich für eine friedliche Beilegung von Streitigkeiten aus und unterstützten alle Bemühungen, die zu einer friedlichen Lösung von Krisen beitragen.

Natürlich bleibt für die BRICS-Länder noch viel zu tun. Je mehr Länder dabei sind, desto mehr Meinungen und Standpunkte müssen bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt werden. Aber nicht umsonst heißt es, dass der Weg von denen gemacht wird, die ihn gehen. Schon jetzt ist klar, dass BRICS die Gemeinschaft der Zukunft ist. Die neue multipolare Welt wird neue Institutionen und Zusammenschlüsse brauchen, auf deren Grundlage gemeinsame Entscheidungen getroffen und neue Regeln und Ansätze entwickelt werden. Und BRICS wird heute zur Plattform, auf der sich die Stimme der globalen Mehrheit formiert.

Kampf um einen Platz an der Sonne. Wie verändert sich das Gesicht des Nahen Ostens?

Dieses Jahr hat den Nahen Osten vor viele Herausforderungen gestellt. Mehrmals spitzte sich die Lage so zu, dass es schien, als gäbe es keine Abschreckung mehr und die Region würde in einen ausgewachsenen Krieg abgleiten.

Die Militäraktionen der israelischen Armee im Gazastreifen und im Libanon, der Schlagabtausch zwischen Israel und dem Iran, die Ermordung von Führern der Hamas und der Hisbollah, die Pager-Bomben-Aktion des Mossad und schließlich der Sturz der Regierung von Bashar al-Assad in Syrien und die Stationierung der israelischen Zahal entlang der syrischen Grenze.

Es ist bereits offensichtlich, dass sich das Gesicht des Nahen Ostens dramatisch verändert. Und zwar nicht nur unter dem Einfluss der militärischen und politischen Kräfte in der Region, sondern auch unter dem Einfluss externer Akteure. Heute konzentriert sich die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf den Nahen Osten. Es gibt einen Kampf um Macht, um militärische Präsenz, um natürliche Ressourcen und Handelswege.

Wir sehen eine deutliche Stärkung der Positionen Israels und der Türkei, und wir wissen, dass die Trump-Administration ihre Interessen in der Region vehement verteidigen wird. Aber es gibt noch andere Akteure - Iran, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar -, die ebenfalls Einfluss auf die Entstehung eines neuen Gesichtes der Region haben werden.

Die Katastrophen, die sich heute im Nahen Osten abspielen, sind ein Spiegelbild der Art und Weise, wie sich unsere Welt verändert und neu gestaltet. Der Kampf um einen Platz in dieser neuen Welt ist in vollem Gange. Nur die Zeit wird zeigen, wohin er führen wird.

Menschen wurden aus nächster Nähe erschossen. Wir erinnern uns an die Tragödie in Crocus City Hall

Leider wird das vergangene Jahr auch durch tragische Ereignisse in Erinnerung bleiben. Es gab zahlreiche Naturkatastrophen: Überschwemmungen in Spanien und Myanmar, ein Erdbeben im Japanischen Meer, der Hurrikan Helen in den USA... Gegen Ende des Jahres ereigneten sich zwei große Flugzeugunglücke, das erste mit einer Maschine der aserbaidschanischen Fluggesellschaft AZAL, das zweite mit einer südkoreanischen Maschine der Jeju Air. Der Terroranschlag auf Crocus City Hall nimmt jedoch eine Sonderstellung ein. Es war kein Unfall, kein Zufall, sondern ein gezielter, gut durchdachter und in seiner Brutalität erschreckender Anschlag.

Am Abend des 22. März eröffnete eine Gruppe bewaffneter Männer das Feuer im Konzertsaal der Crocus City Hall. Keine Forderungen, keine Ultimaten, keine politischen oder religiösen Erklärungen. Menschen wurden aus nächster Nähe erschossen - getötet um des Tötens willen. Es war ein Auftragsmord.

Der Terroranschlag ereignete sich wenige Minuten vor Beginn des Konzerts der Gruppe "Pikniḱ". Mit automatischen Gewehren bewaffnete Personen in Tarnkleidung drangen in das Gebäude ein und schossen auf alle, die ihnen auf dem Weg begegneten. Anschließend setzten sie den mit Zuschauern gefüllten Konzertsaal in Brand.

Dem Terroranschlag fielen 145 Menschen zum Opfer, mehr als 550 wurden verletzt. Unter den Toten und Verletzten befanden sich auch Kinder und Bürger ausländischer Staaten, darunter Belarus.

Am Morgen des 23. März wurden vier Attentäter in der Region Brjansk festgenommen. Später wurden auch ihre mutmaßlichen Komplizen gefasst und in Haft genommen.

Russische Spezialdienste stellten bei dem Anschlag eine ukrainische Spur fest. Den Ermittlungen zufolge wollten die Terroristen in Richtung der ukrainischen Grenze fliehen. Später erklärte der russische Föderale Sicherheitsdienst FSB, er habe die Beteiligung des ukrainischen Militärgeheimdienstes an dem Anschlag nachgewiesen. Heute ist klar, dass der Terroranschlag in Crocus einen internationalen Charakter hatte. Der Organisator und seine Komplizen halten sich nach wie vor im Ausland versteckt.

Der Terroranschlag auf  Crocus City Hall ist ein abscheuliches Verbrechen, das nicht verjährt. Die Ermittlungen dauern an und es tauchen immer wieder neue Namen auf. Es ist zu hoffen, dass die Täter früher oder später zur Rechenschaft gezogen werden und dass die Opfer und ihre Angehörigen Frieden und Trost finden.
 
Kirche unter einer Plane. Wie hat die Ukraine religiöse Verfolgung legalisiert?

In diesem Jahr haben die ukrainischen Behörden die Verfolgung der kanonischen Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (UOK) legalisiert. Im August verabschiedete die Werchowna Rada in letzter Lesung ein Gesetz, das es ermöglicht, die Aktivitäten der UOK auf dem Territorium des Landes zu verbieten. Kiew erklärte, das Gesetz fördere die "geistige Unabhängigkeit" der Ukraine. Einige Tage später wurde das Gesetz über das Verbot der kanonischen orthodoxen Kirche von Wladimir Selenski unterzeichnet.

2018 wurde in der Ukraine eine eigene Kirche, die "Echte", gegründet. Die Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU) ist aus zwei abtrünnigen religiösen Strukturen gebildet worden. Heute überfallen Abtrünnige mit stillschweigender Duldung und teilweise in Zusammenarbeit mit den Ordnungskräften Kirchen der UOK, stehlen Ikonen und Kirchenutensilien, beschlagnahmen Kathedralen und greifen Priester an. All dies wird von Kiew gefördert.

Im Dezember sagte Wladimir Selenski in einem Interview mit CBN, dass die Ukraine ein sehr gläubiges und religiöses Land sei. Die Menschen "kämpfen und beten" und haben ein großes Glaubensbedürfnis.

Einen beeindruckenden Bericht darüber, wie und wo orthodoxe Gläubige in der Ukraine heute beten, lieferte Flavius Mihayes, ein Journalist für The American Conservative. Er besuchte Dutzende von orthodoxen Kirchengemeinden in der Ukraine und beobachtete, wie Priester und Gemeindemitglieder der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche gewaltsam aus den Kirchen vertrieben und Kirchengemeinden gewaltsam an Abtrünnige übergeben wurden.

Es gab Fälle, in denen Gemeindemitglieder versuchten, Kirchen zu verteidigen. Dabei kam es zu Schlägereien, bei denen viele Menschen verletzt wurden. Versuche, bei den Rechtsschutzbehörden Hilfe zu suchen, blieben erfolglos. Gerichtsverfahren wurden abgelehnt, vertagt, ignoriert oder einfach eingestellt.

Die ukrainischen Behörden üben nicht nur Druck auf die UOK und den Klerus aus, sondern auch auf die einfachen Gemeindemitglieder. Oft kommen Militäroffiziere in die Gottesdienste, um Einberufungsbescheide zu überreichen. Man sagt, dass die Einberufung auf diese Weise selektiv erfolgt.

Doch die Gläubigen geben nicht auf. In gewisser Weise hatte Selenski Recht - die Menschen brauchen das Gebet. Deshalb versammeln sie sich trotz der Verfolgung weiterhin zu Gottesdiensten - in Geschäften, Privathäusern, verfallenen, scheunenartigen Gebäuden oder einfach in Zelten. Und das hat eine besondere Bedeutung. Denn wenn sich Menschen trotz Not und Verfolgung unter einem Planendach zum Gebet versammeln, dann gibt es Hoffnung und Zukunft.

Die andere Seite der Medaille. Was haben die Olympischen Spiele in Paris aufgezeigt?

Man möchte den Rückblick auf die Weltereignisse des zu Ende gehenden Jahres mit den Olympischen Spielen in Paris abschließen, die leider nicht nur wegen ihrer sportlichen Leistungen in die Geschichte eingegangen sind.

Frankreich habe sein wahres Gesicht gezeigt. Mit diesen Worten kommentierte Macron die Eröffnungsfeier der Spiele. Es fällt schwer, ihm nicht zuzustimmen. Man muss aber hinzufügen, dass Frankreich nicht nur bei der Eröffnungsfeier sein wahres Gesicht gezeigt hat, sondern auch bei den Vorbereitungen und der Durchführung der Spiele.

Dank der Olympischen Spiele konnte die ganze Welt sehen, wie die französischen Behörden die Armut bekämpfen, indem sie die Armen aus der Hauptstadt vertreiben, nur um sich vor den ausländischen Gästen nicht zu blamieren. Im Jahr der Vorbereitung auf die Spiele wurden mehr als 12.000 Menschen "sozial gesäubert". Die Behörden versuchten, Paris als sterile "Stadt des Lichts" zu präsentieren, in der es so gut wie keine Armut gibt, mit "sauberen" Vierteln, ohne Bettelei, Drogenkonsum und Prostitution.

Die Obdachlosen wurden in die Regionen geschickt und in Notunterkünften untergebracht. Die Aufenthaltsdauer in diesen Zentren war jedoch begrenzt. Danach waren die Menschen wieder auf der Straße. Und kehrten nach Paris zurück. Zu Beginn der Olympischen Spiele sahen die Straßen der französischen Hauptstadt wieder aus wie immer - mit Zelten und Pappunterkünften.

Doch während die Behörden die Armen in Busse verfrachteten und außer Sichtweite brachten, gelang dies bei Mördern, Räubern und Vergewaltigern nicht. Trotz eines Heeres von Gendarmen auf den Straßen von Paris war die Kriminalitätsrate in der Stadt schwindelerregend hoch. Sportler, Touristen und Prominente, die Paris während der Olympischen Spiele besuchten, berichteten in den sozialen Netzwerken von Diebstählen und Gewalt. So wurde beispielsweise dem legendären brasilianischen Fußballspieler Zico seine Aktentasche mit Schmuck und Rolex-Uhren gestohlen. Dem stellvertretenden Sportminister des Südsudan wurde eine Tasche mit dem Geld der olympischen Delegation gestohlen. Pech hatten auch die Radsportler der slowakischen Nationalmannschaft. Ihnen wurden direkt im olympischen Dorf zehn Reifen, Fahrradteile und mehrere Gangschaltungen gestohlen.

Die Athleten waren unzufrieden mit der schlechten Organisation der Spiele und den Lebensbedingungen. Das Schwimmen in der Seine, die von den Parisern als schmutzig und stinkend bezeichnet wurde, führte bei den Athleten zu einer Darminfektion. Einige Schwimmer wollten das Risiko nicht eingehen und verzichteten auf weitere Starts. Außerdem überraschten die Organisatoren die Athleten mit Pappbetten, auf denen man nicht schlafen konnte.

Wegen der Umweltbelastung weigerten sich die Organisatoren zunächst sogar, im olympischen Dorf Klimaanlagen zu installieren. Erst nach Protesten einiger Länderdelegationen erklärte sich das Organisationskomitee bereit, Luftkühlgeräte anzuschaffen.

Einer der skandalösesten Momente der Olympischen Spiele in Paris war jedoch die Eröffnungsfeier der Spiele. Ausgerechnet die Zeremonie, die laut Macron das Gesicht Frankreichs zeigte. Während der Show wurde eine provokante LGBT-Parodie des berühmten Gemäldes "Das letzte Abendmahl" von Leonardo da Vinci gezeigt, das Jesus Christus und seine zwölf Apostel beim letzten Abendmahl vor der Kreuzigung zeigt. In der obszönen Szene waren Tänzerinnen, Transvestiten und eine fast völlig nackte, mit blauer Farbe überzogene Figur zu sehen.

Kaum waren die letzten Akkorde der olympischen Eröffnungsfeier verklungen, explodierte die Weltgemeinschaft. Viele Sportler, Politiker, religiöse und öffentliche Persönlichkeiten bezeichneten die "Abendmahl"-Parodie als Beleidigung für die Millionen von Christen in der Welt. Die Verurteilung kam vor allem aus muslimischen Ländern, in denen Jesus Christus als Prophet verehrt wird.

Angesichts der Kritik ruderten die Olympia-Organisatoren zurück. Sie erklärten, es handele sich nicht um eine Parodie, der Autor der Inszenierung habe sich von der griechischen Mythologie inspirieren lassen. Doch nur wenige glaubten ihnen. Die Folge waren Drohungen gegen die Organisatoren der Spiele. Das Organisationskomitee musste sich entschuldigen. Das Video mit Fragmenten der Eröffnungsfeier verschwand von der IOC-Website. Doch der Beigeschmack blieb.

Doch die Olympischen Spiele in Paris waren nicht der einzige Skandal. An einem der Tage des Boxturniers stiegen Imane Khelif aus Algerien und Angela Carini aus Italien in den Ring. Der Kampf endete schnell - nach 46 Sekunden - mit einer gebrochenen Nase und Tränen bei der Italienerin. Und es zeigte sich, dass Khelif keine gewöhnliche Sportlerin ist. Im vergangenen Jahr wurde sie vom Frauenboxen ausgeschlossen, weil sie einen Geschlechtsbestimmungstest nicht bestanden hatte. Interessanterweise ist Khelif nicht die Einzige, der das passiert ist. Lin Yu Ting aus Taiwan wurde aus denselben Gründen von der Weltmeisterschaft 2023 ausgeschlossen, durfte aber an den Olympischen Spielen in Paris teilnehmen.

Diese Situation löste einen Sturm der Entrüstung aus. Hitzige Debatten über Khelifs Geschlecht, Geschlechterdiskriminierung und mangelnde Konkurrenzfähigkeit wurden geführt.

Nach dem Kampf erklärte Carini, sie wolle sich vom Sport zurückziehen. Und Khelif sagte, sie sei einer Flut von Kritik und Belästigungen ausgesetzt gewesen. Wer hat in dieser Situation Recht und wer ist schuld?

Offensichtlich haben die Sportfunktionäre zugunsten der "neuen Normalität", die der Westen mit dem dritten Geschlecht und den Schwulenparaden propagiert, beschlossen, die Augen vor der Tatsache zu verschließen, dass ein Sportler mit männlichem Karyotyp in den Ring steigt und eine Frau schlägt. Das Geschlecht bleibt ein sehr sensibles Thema. Und das Problem ist, dass die westlichen Eliten dieses Thema von einer persönlichen Angelegenheit zu einem öffentlichen Thema gemacht haben, um für sich selbst zu punkten. Wir konnten sehen, was in der Reflexion der Olympischen Spiele in Paris passiert.

Das vergangene Jahr war in vielerlei Hinsicht schwierig, zwiespältig und sogar schmerzhaft. Die Welt verändert sich vor unseren Augen, und große Veränderungen und Umwälzungen kommen Katastrophen gleich. Viele Ereignisse dieses Jahres haben die Richtung vorgegeben, in die sich die Welt in naher Zukunft entwickeln wird. Und doch möchten wir daran erinnern, dass jeder seine eigene Geschichte schreibt. Und es liegt in unserer Macht, unseren eigenen Weg in dieser großen und vielfältigen Welt zu wählen, unsere Traditionen zu verteidigen und unseren Idealen zu folgen.
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