MINSK, 19. Dezember (BelTA) – Belarus und Russland haben vereinbart, belarussische Piloten für die Steuerung von Kampfflugzeugen mit spezifischer Munition auszubilden. Das erklärte der russische Präsident Wladimir Putin heute in einer gemeinsamen Pressekonferenz im Anschluss an die Gespräche mit Alexander Lukaschenko in Minsk.
Eines der Themen des heutigen Treffens war die Schaffung eines gemeinsamen Verteidigungs- und Sicherheitsraums, einschließlich der Zusammenarbeit innerhalb der OVKS, deren Vorsitz Belarus im Jahr 2023 übernehmen wird.
Belarus und Russland entwickeln gemeinsame Pläne im militärischen Bereich und besitzen eine gemeinsame regionale Truppengruppierung, stellte Putin fest. Derzeit laufen auf dem Territorium der Republik Belarus Übungen zur Verbesserung des Zusammenhaltes der Truppen, Verbände und Einheiten. Das gemeinsame Luftabwehrsystem wurde eingerichtet und führt den Kampfdienst aus. Nach Angaben des Präsidenten kamen beide Seiten überein, weiterhin gemeinsam alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um eine zuverlässige Sicherheit zu gewährleisten, der Ausbildung der Truppen durch Verbesserung ihrer Kampfbereitschaft Vorrang einzuräumen, regelmäßige gemeinsame Übungen durchzuführen und sich gegenseitig mit Waffen zu versorgen.
Der russische Präsident erklärte, man habe sich auch darauf geeinigt, die belarussischen Vorschläge zur Ausbildung der Besatzungen von Kampfflugzeugen weiter umzusetzen. Es handelt sich um die Steuerung von Kampfmaschinen, die mit spezifischer Munition (Spezialsprengköpfe) ausgerüstet sind. Diese Form der Zusammenarbeit ist keine Erfindung von Belarus und Russland, sagte er. Diese Praxis gibt es auch in anderen Ländern und Blöcken.
Alexander Lukaschenko bestätigte die entsprechenden Vereinbarungen. Ihm zufolge ist die Ausbildung der Flugbesatzungen bereits im Gange.
„Die spezifische Lage an der Grenze erfordert neue Maßnahmen im Bereich der militärischen Sicherheit. Ich danke Ihnen, Wladimir Wladimirowitsch, dass wir uns in dieser Frage verständigt haben und dass wir einander unterstützen. Wir haben alle notwendigen Entscheidungen getroffen. Ein besonderer Dank gilt Ihnen von unseren Militärs. Heute ist das S-400-System, das Sie an Belarus übergeben haben, im Kampfeinsatz. Das Wichtigste ist, dass Belarus auch die von Ihnen versprochenen Iskander Systeme bekommen hat“, sagte der belarussische Staatschef.
Belarus und Russland trainieren im Moment Flugzeugpiloten, die in der Lage sein werden, die mit spezifischen Raketen ausgestatteten Kampfflugzeuge zu steuern. Flugzeuge hat Belarus noch seit Sowjetzeiten. Sie wurde alle in Russland erfolgreich getestet.
„Das ist keine Bedrohungsgeste. Ich habe Ihnen sowohl in St. Petersburg als auch in Moskau und bei einem Treffen in Sotschi mehrfach mitgeteilt, dass wir darüber besorgt sind, wie sich die Situation an den westlichen Grenzen des Unionsstaates entwickelt. Wir haben den belarussischen Staat zu schützen. Sie haben einen entschlossenen und sehr wichtigen Schritt zur Unterstützung von Belarus getan. Nochmals vielen Dank“, resümierte der belarussische Staatschef.