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03 Juni 2024, 10:32

Lukaschenko an mongolische Medien: „Macht uns nicht zum Feind der Mongolei!“

ULAANBAATAR, 3. Juni (BelTA) – In seinem Statement nach den offiziellen Gesprächen mit dem mongolischen Präsidenten Uchnaagiin Chürelsüch in Ulaanbaatar hat der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko auf den Vorwurf mongolischer Medien reagiert, Belarus würde Russland bei der Durchführung der militärischen Spezialoperation unterstützen. 

Der Staatschef machte darauf aufmerksam, dass einige Journalisten in der Mongolei einseitig und voreingenommen über die Ereignisse rund um den Ukraine-Konflikt berichten würden. „Sie sehen einfach nicht, was vor sich geht, und desinformieren ihre Öffentlichkeit. Ich appelliere an sie: Macht uns nicht zu Feinden des mongolischen Volkes. Wir sind eure engsten Freunde und Brüder. Mit dem mongolischen Staatschef werden wir euch beweisen, was wir gemeinsam tun können. Wir können viel erreichen. Das strebe ich an und das werden wir schaffen“, sagte Alexander Lukaschenko.

Ein Teil der mongolischen Öffentlichkeit habe die Hilfe, die Belarus seinem Verbündeten Russland im Zusammenhang mit der militärischen Spezialoperation in der Ukraine erweise, als etwas negatives wahrgenommen, stellte Lukaschenko fest. Er erläuterte vor Journalisten die Hintergründe dieses Konfliktes und zog historische Parallelen. 

Als Historiker von Beruf erinnerte der Präsident an Dschingis Khan, den Führer des mongolischen Reiches, der für sein Land kämpfte und sein Volk beschützte. „Man starb zu Tausenden auf den Schlachtfeldern. Wenn jemand es wagte, seinen Krieger zu beleidigen, fegte er ganze Siedlungen samt Einwohner mit Schwert und Feuer hinweg. Was geschah zwischen der Ukraine und Russland? Das Gleiche.“ 

Der Staatschef erinnerte an den Zusammenbruch der Sowjetunion und daran, welche Rolle in diesem Zerfall der Westen und die USA spielten.  „Die Mongolei hat mit der Sowjetunion zusammengearbeitet. Wer diese Zeiten noch erlebte, sagt nichts Schlimmes darüber. Es gab gute und schlechte Zeiten, aber im Großen und Ganzen war es eine gute Zusammenarbeit“, sagte der belarussische Staatschef.

Nach dem Zusammenbruch der UdSSR war vereinbart worden, dass der Westen keinen Machtblock direkt an der Grenze zu Belarus und Russland aufbauen würde. Doch genau das Gegenteil geschah – aus der Ukraine machte man ein Aufmarschgebiet für Angriffe gegen Belarus und Russland. Gegen unsere Staaten wurden Sanktionen eingeführt.“

„Wer hat sofort die Sanktionen eingeführt? Das war die Ukraine. Ein Bruderstaat, in dem ich meine Wurzeln habe. Und warum? Der Westen hat es befohlen“, sagte der Staatschef. „Wir haben sie nicht angegriffen, wir haben sie nicht überfallen. Wir haben ihnen nicht befohlen, wie sie leben sollen.“ 

Der Staatschef erinnerte daran, wie die moderne Ukraine ihre Einwohner in Häusern verbrannte. „Schauen Sie nur auf Odessa. Dort wurden russische Menschen verbrannt. Die Öffentlichkeit in Russland stand auf und forderte von seinem Präsidenten, russische Menschen in Schutz zu nehmen. Wie Dschingis Khan seine Menschen beschützte, so beschützte auch Putin seine“, sagte Alexander Lukaschenko. 

Außerdem fanden 2015 in Minsk Gespräche im Normandie-Format statt und es wurden gute Vereinbarungen getroffen. Diese wurden jedoch von der ukrainischen Seite nicht eingehalten, und der Westen erklärte, dies sei nur ein Schachzug gewesen, um Zeit zu gewinnen und die Ukraine für den Kampf gegen Russland aufzurüsten. 

„Wie hätte sich Russland also verhalten sollen? Warum verehren die Mongolen Dschingis Khan für seine Taten und verurteilen Russland für dieselben Taten? Warum verurteilt ihr Belarus, das als erstes Land zu Friedensgesprächen aufrief und dafür seine Garantien bot?“

Alexander Lukaschenko erinnerte an die ersten Friedensvereinbarungen und daran, dass sie nach zwei Runden in Belarus und der dritten Runde in Istanbul paraphiert wurden. Später wurden sie jedoch auf Drängen des Westens abgelehnt. Heute erlaubt der Westen es nicht, diese Konfrontation zu stoppen. 

„Die Russen wollen diesen Krieg nicht. Ich weiß das sehr gut. Warum setzt man sich nicht an den Verhandlungstisch? Warum kommt man nicht zu einer Einigung? Die Amerikaner wollen Russland in dieser Konfrontation und in diesem Krieg mit der Ukraine ertränken: Russland führt den Krieg gegen die Ukraine, und in der Zwischenzeit werden wir hier allein mit China fertig - das ist der Kern der US-Politik. Ich möchte also, dass ihr in der Mongolei das versteht. Ihr sollt nicht nur das lesen und hören, was die Amerikaner und der Westen erzählen, sondern was der Wahrheit entspricht“, sagte der belarussische Staatschef. 

Außerdem betonte er, dass Russland und Belarus Verbündete sind und eine gemeinsame Truppengruppierung haben. „Das sind unsere engsten Brüder. Wir denken und sprechen dieselbe Sprache. Deshalb habe ich im Einklang mit allen rechtlich unterzeichneten Verträgen gehandelt. Hat der Westen das nicht gewusst? Doch. Aber ich will nicht, dass Menschen weiter  sterben. Und wir tun und werden alles tun, um dort Frieden zu schaffen. Wenn die Amerikaner dort Frieden wollen würden, würde der Frieden bereits morgen in die Ukraine einkehren. Ihr müsst also selbst entscheiden, wer hier recht hat und wer nicht“, resümierte Alexander Lukaschenko. 
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