MOSKAU, 23. April (BelTA) – Belarus schätzt die Bemühungen der lateinamerikanischen Länder um die Entwicklung eines konstruktiven Dialogs sehr hoch ein. Das erklärte der belarussische Botschafter in Russland Dmitri Krutoш am 23. April in Moskau anlässlich des III. belarussisch-lateinamerikanischen Forums.
„Die Tatsache, dass wir uns hier zum dritten Mal in Folge versammelt haben, zeugt von hohem gegenseitigem Interesse und der Bereitschaft, die vielseitige wirtschaftliche Zusammenarbeit weiter auszubauen. Wir müssen die Zusammenarbeit unter sehr schwierigen Bedingungen entwickeln. Die multipolare Weltordnung und die Bedeutung des Grundsatzes der souveränen Gleichheit der Staaten sind im Entstehen begriffen. Wir wissen es sehr zu schätzen, dass die lateinamerikanischen Länder einen konstruktiven Dialog anstreben und eine unabhängige Politik auf der internationalen Bühne verfolgen, wobei sie ihre nationalen Interessen berücksichtigen“, sagte Dmitri Krutoi.
Er erinnerte an die Worte des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko, der wiederholt betont hat, dass Belarus bereit ist, mit allen Ländern ohne Ausnahme und zu allen Fragen zusammenzuarbeiten. „Eine solche Position ist jedoch nicht für alle bequem. Der Westen versucht, seine Vorherrschaft zu retten, indem er aktiv einseitige Zwangssanktionen verhängt, auch gegen Belarus“, erklärte der Botschafter.
„Die lateinamerikanischen Staaten sind für uns langjährige Freunde und Partner. Das ist ein großer und vielversprechender Markt mit guten Möglichkeiten für Handel und gegenseitige Investitionen. Am Beispiel Venezuelas, wo wir viele Wohnkomplexe und Industrieanlagen gebaut haben, hat Belarus gezeigt, dass es für uns keine Hindernisse in Bezug auf Logistik und Finanzen gibt“, sagte der Diplomat.
Zugleich betonte er: Belarus gibt auch die traditionellen Waren nicht auf. „Zum Beispiel sind belarussische Lebensmittel bereits zu einem globalen Phänomen geworden. Sie sind in mehr als hundert Ländern der Welt bekannt und beliebt. Im vergangenen Jahr beliefen sich die Einnahmen aus dem Verkauf von Käse, Milch, Süßigkeiten, Wodka und Wurstwaren im Ausland auf fast 8 Milliarden Dollar. Die belarussische Landwirtschaft hat das Problem der nationalen Sicherheit im Lande längst gelöst und ist bereit, nicht nur Lebensmittel zu exportieren, sondern auch wissenschaftliche Entwicklungen (Saatgut, neue Sorten, Zuchtvieh), Technologien für den schlüsselfertigen Bau von Milch- und Fleischkomplexen jeder Komplexität“, so der Botschafter.
„Oder zum Beispiel Produkte der Leichtindustrie, die ebenfalls sowohl in Russland als auch in anderen Ländern sehr gefragt sind. Leinen, Teppiche, Kleidung und Schuhe sind in der Lage, ihre Nische auch in lateinamerikanischen Ländern zu besetzen. Die Ereignisse der letzten Jahre, insbesondere die Coronavirus-Pandemie, haben der ganzen Welt gezeigt, wie wichtig die Pharmaindustrie ist. Belarus hat in diesem Bereich bemerkenswerte Entwicklungen vorzuweisen, über die Sie heute ebenfalls hören werden. Natürlich werden wir auf dem Forum auch viel über Investitionsförderung sprechen. Belarus ist bereit, mit seinen Technologien zu kommen. Als Transitland schenkt Belarus der Logistik und dem Gütertransport besondere Aufmerksamkeit. Wir sind uns aller aktuellen Schwierigkeiten in diesem Block bewusst“, sagte Dmitri Krutoi.
„Lateinamerika ist für uns ein alter Freund, ein absolut vertrauter Partner, mit dem wir bereits viele hervorragende Projekte realisiert haben. Wir brauchen uns nicht gegenseitig kennen zu lernen. Und der Zweck des Forums ist nicht nur und nicht so sehr, Möglichkeiten zu präsentieren. Das Ziel ist es, die wichtigsten Informationen darüber zu liefern, was im Außenhandel geschieht und wie wir die Mechanismen und Instrumente (zum Geldverkehr, zur neuen Logistik, zur Ausführung von Verträgen), die in den letzten zwei Jahren im Rahmen der Sanktionen in Lateinamerika entwickelt wurden, schnell anwenden und einsetzen können!, fügte der Botschafter hinzu.
Das III. Belarussisch-Lateinamerikanische Forum wurde vom Nationalen Marketingzentrum in Zusammenarbeit mit dem belarussischen Außenministerium auf der Grundlage des Geschäfts- und Kulturkomplexes der belarussischen Botschaft in Russland organisiert. Die belarussische Delegation wurde vom stellvertretenden belarussischen Außenminister Jewgeni Schestakow angeführt. An der Veranstaltung nahmen die Leiter der diplomatischen Vertretungen und der Handels- und Wirtschaftsdienste der lateinamerikanischen Länder teil, die in Russland und Belarus auf Teilzeitbasis akkreditiert sind.
Auf dem Forum präsentierte Belarus das Potenzial der Leichtindustrie, der pharmazeutischen Industrie, der Lebensmittelindustrie sowie vielversprechende Projekte im Bereich der Biotechnologie, der Produktion von Biopräparaten für die Landwirtschaft und von Biodüngern.